Gebäudekonzpete
Allgemein betrachtet zeichnen sich energieeffiziente Häuser durch einen geringen Energieverbrauch für die Raumwärme, das Warmwasser und die Beleuchtung sowie die Vermeidung von Energieaufwand für die aktive Kühlung aus. In diesem Zusammenhang tauchen viele Begriffe wie Niedrigstenergiehaus, Passivhaus, Null- oder Plusenergiehaus auf. Die Konzepte dahinter möchten wir Ihnen folgend kurz erklären.
Niedrigstenergiehaus
Der Begriff Niedrigstenergiehaus ist in Österreich über die Bauvorschriften definiert. Der Begriff stammt aus der Umsetzung einer EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und ist in der OIB-Richtlinie 6 und damit in Tirol in den Bauvorschriften verankert.
Niedrigstenergiehaus beschreibt ein Gebäude mit sehr hoher Gesamtenergieeffizienz, das den Anforderungen an den gesetzlichen Energiestandard ab 2021 entspricht. Um diese Anforderungen zu erreichen, braucht es eine hohe Qualität des Wärmeschutzes, sprich der Dämmung der Gebäudehülle und ein zukunftsfähiges Energiesystem.
Passivhaus
Der Grundgedanke des Passivhauses ist es, durch eine hervorragend gedämmte, nahezu wärmebrückenfreie sowie luft- und winddichte Gebäudehülle die Wärmeverluste so weit zu reduzieren, dass eigentlich keine Heizungsanlage benötigt wird. Ein Passivhaus ist mit einer hocheffizienten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Das Passivhaus hat klar definierte Vorgaben: Der Heizwärmebedarf (HWB) darf in der Berechnung nach PHPP (Passivhaus-Projektierungs-Paket) 15 kWh/m²a nicht überschreiten. Eine Energieausweisberechnung nach Baurecht ist für die Kriterien des Passivhauses nicht geeignet. Die Luftdichte der Gebäudehülle muss mittels einer Luftdichtheitsprüfung (Blower-Door-Test) überprüft werden.
Nullenergie- und Plusenergiehaus
Als Nullenergie- und Plusenergiehaus werden Gebäude bezeichnet, die aktiv Energie erzeugen. Eine exakte Definition gibt es nicht, grundsätzlich gilt: Ein Nullenergiegebäude verbraucht genauso viel Energie, wie es durch erneuerbare Energieerzeugungsanlagen am Gebäude, wie Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen, produziert. Ist die Erzeugung höher als der Verbrauch, handelt es sich sogar um ein Plusenergiegebäude. Die Grundlage für derartige Gebäudekonzepte bilden Niedrigstenergie- oder Passivhäuser. In der Regel erfolgt die aktive Energieerzeugung derzeit hauptsächlich über Photovoltaik.