Tirol verfolgt das Ziel, in Übereinstimmung mit den Energie- und Klimazielen der EU bis 2050 energieautonom zu werden und seinen gesamten Energiebedarf bis dahin im Jahressaldo aus eigenen, erneuerbaren Ressourcen zu decken.
Wasserstoff als Teil der Energiestrategie Tirols
Die 2019 erarbeitete Studie „Ressourcen- und Technologieeinsatz-Szenarien Tirol 2050“ zeigt, dass dieses Ziel mit den gegebenen Technologien erreicht werden kann. Hierzu muss der Endenergieeinsatz gegenüber heute um rund 40 Prozent gesenkt werden. Die zukünftige Energiebedarfsdeckung kann sich jedoch nicht auf einen Energieträger wie z. B. Wasserkraft oder Sonne stützen. Die Studie zeigt, dass alle verfügbaren Energieressourcen ihren Beitrag leisten müssen. Auch dem Wasserstoff wird eine gewisse Rolle in der Bedarfsdeckung zukommen.
Suche nach möglichen Wasserstofferzeugungsstandorten: Faktorenanalyse
Die Ende Jänner 2020 vorgestellte „Wasserstoff-Strategie Tirol 2030“ zeigt mögliche Einsatzbereiche des aus Überschussstrom zu gewinnenden grünen Wasserstoffs. Strategisch verfolgt Tirol das Ziel, durch Pilotprojekte Wasserstoffanwendungen und Wasserstofferzeugungsanlagen inkl. Speicheranlagen in der Landesenergieversorgung zu verankern. Die Wasserstoff-Anwendungen sollen auf Wasserstofferzeugungs- und -verteilungsanlagen sowie Wasserstoffspeicher in Tirol gestützt werden.
Im Rahmen des Projekts werden mögliche Standorte für Wasserstofferzeugungsanlagen in Tirol anhand verschiedener Faktoren wie z.B. die Möglichkeit der Eigenstromverwertung zur Erzeugung von Wasserkraft, die Nähe zu Wärmenetzen zur Möglichkeit der Einspeisung von Überschusswärme sowie die Lage an ausreichend stark befahrenen Verkehrswegen zur Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen ausgewiesen.