Das Land Tirol will bis zum Jahr 2050 im Jahressaldo energieautonom werden. Dazu ist das Energiesystem in den nächsten Jahrzehnten derart umzubauen, dass derzeit eingesetzte fossile Energieträger vollständig durch erneuerbare – vorzugsweise heimische – Energieträger ersetzt werden. Doch über welche nutzbaren Energieressourcen verfügt Tirol überhaupt, wie hoch wird der Energiebedarf sein und welche Technologien werden in den nächsten 30 Jahren eingesetzt werden?
Österreich-Studie nicht auf Tirol übertragbar
Die bisherige energiestrategische Ausrichtung Tirols baute auf den Ergebnissen der Studie ‚Energieautarkie für Österreich 2050‘ des Jahres 2010 auf. Im Vergleich zu Österreich weist Tirol jedoch stark abweichende geographische und klimatische Verhältnisse auf. Auch im Bereich der zur Verfügung stehenden Technologien gab es in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte. Die Österreich-Ergebnisse sind daher nur bedingt auf Tirol übertragbar.
Interdisziplinäres Team erstellt Grenzwert-Szenarien für Tirol
Ein Konsortium aus Energieagentur Tirol (vormals Wasser Tirol), Universität Innsbruck (Arbeitsbereiche Energieeffizientes Bauen und Intelligente Verkehrssysteme) sowie Management Center Innsbruck beantwortete im Rahmen einer Studie diese Fragen und zeigte anhand von Grenzwertszenarien unter anderem, welche Auswirkungen es auf das Tiroler Energiesystem im Ganzen hätte, würde weitestgehend Strom, Wasserstoff und Methan in der Energiebedarfsdeckung berücksichtigt. Ergänzend hierzu wurde ein Energiemix-Szenario erstellt, welches sowohl Strom als auch Wasserstoff und Methan in der Bedarfsdeckung berücksichtigt.