06.02.2020
Stimmen aus den ersten e5-Gemeinden
Der Beitritt einer Gemeinde zum e5-Programm bedeutet auch ein klares JA
zur Energieunabhängigkeit. Alle Maßnahmen, die zum verstärkten Einsatz
von erneuerbaren Energien und gezielter Energieeinsparung führen, tragen
maßgeblich dazu bei, dass sich Tirol bis 2050 selbständig mit heimischen
Energieträgern versorgen kann.
Volders steht ganz im Zeichen der Sonne. Inzwischen wurden PV-Anlagen auf allen gemeindeeigenen Gebäuden installiert.
Das Unterland
Kufstein, Volders und Schwaz sind wahre Urgesteine des e5-Programms. Seit zwei Jahrzehnten setzen sich die Gemeinden für den effizienten Einsatz von Energie ein. Der Kufsteiner Bürgermeister Mag. Martin Krumschnabel erklärt. „Als e5-Gemeinde, bekennen wir uns zu einem nachhaltigen, zukunftsverträglichen Umgang mit Energie und Rohstoffen.
Wir sind bestrebt Energie effizienter einzusetzen, heimische, erneuerbare Energiequellen schonend zu nutzen und diese in unserer Gemeinde auch aktiv zu produzieren.“ Der Volderer Gemeindechef Maximilian Harb ergänzt: „Damit unterstützen wir auch das von der Tiroler Landesregierung beschlossene Ziel der Energieautonomie und nehmen innerhalb unseres Wirkungsbereichs eine Vorreiterrolle ein.“ In Schwaz sieht Bürgermeister Hans Lintner den größten Vorteil des e5-Programms darin: „Das e5-Programm vernetzt uns bei allen Umwelt-, Energie- und Verkehrsmaßnahmen mit anderen Gemeinden und fördert den Erfahrungsaustausch.“
Info
Was ist das Ziel des e5-Programms?
Ziel des e5-Aktionsprogramms ist es, Energieprozesse zu modernisieren, Energie effizienter und intelligenter zu nutzen und klimaschonende, erneuerbare Energieträger vermehrt einzusetzen. BürgerInnen sollen zudem optimal in die Realisierung der jeweiligen Projekte eingebunden werden.
Bewertet werden die e5-Gemeinden ähnlich dem „Hauben Prinzip“ bei Restaurants: Im Rahmen einer internen Evaluierung werden die Gemeinden je nach Umsetzungsgrad der geplanten und möglichen Maßnahmen bewertet und mit einem bis fünf eęs ausgezeichnet.
Osttirol
Eine weitere Institution im Tiroler e5-Programm ist die Osttiroler Gemeinde Virgen. Bereits 2009 konnte das Sonnendorf die höchste Stufe des Programms und damit fünf e erreichen. Wer jetzt glaubt, die Virger hätten sich auf dem Erfolg ausgeruht, liegt falsch. Ganz im Gegenteil nahm man es sich als Ansporn und konnte die Bewertung noch verbessern. Heute ist Virgen mit einem Umsetzungsgrad von 87,8 Prozent die energieeffizienteste Gemeinde in ganz Österreich. „Die vielen Maßnahmen die wir in den vergangenen 20 Jahren umgesetzt haben, wurden damit belohnt. Wir verfügen über eine der größten Solaranlagendichten in Österreich, haben alle gemeindeeigenen Gebäude auf den aktuellsten energietechnischen Stand gebracht und verkaufen Bauplätze nur an Bauwerber die mit einem umweltfreundlichen Heizungssystem heizen wollen – und diese Aufzählung könnte ich noch ein Stück weit weiterführen“, so Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler.
Mit Dölsach ist eine zweite Osttiroler Gemeinden schon seit Anbeginn beim e5-Programm dabei. Für Bürgermeister Josef Mair ist klar: „Der beste Weg zur Lösung unserer Umwelt- und Klimaprobleme ist eine Veränderung in unserem Verhalten und Denken im Umgang mit Energie und Ressourcen. Dölsach hat in den letzten 20 Jahren bereits vielfältige Maßnahmen zur effizienten Nutzung von Energie gesetzt und wird diesen Weg konsequent weitergehen.“
In Virgen werden Bauplätze nur an Bauwerber verkauft, die umweltfreundlich heizen wollen.
Das Oberland
Auf der anderen Seite Tirols, also im Bezirk Landeck, gibt es im Moment nur eine einzige e5-Gemeinde. Pfunds trat bereits 1999 dem e5-Programm bei. Nach dem Jahrhunderthochwasser 2005 und die dadurch entstandenen Infrastrukturschäden rückten zwischenzeitig dringlichere Aufgaben in den Vordergrund. 2015 erfolgte dann der Wiedereinstieg. „Ich bin froh, dass unsere Bemühungen in Sachen erneuerbare Energien, die übrigens auch in unserer e5-Pause vorangetrieben wurden, nun wieder entsprechend gewürdigt werden. Schön wäre auch, wenn wir bezirksinterne Mitstreiter finden würden – nicht nur um uns auszutauschen, sondern uns auch gegenseitig anzuspornen“, schmunzelt Bürgermeister Rupert Schuchter.
Schön wäre, wenn wir bezirksinterne Mitstreiter finden würden – nicht nur um uns auszutauschen, sondern uns auch gegenseitig anzuspornen.
Rupert Schuchter, Bürgermeister Pfunds
Die VertreterInnen des e5-Programms in Tirol haben den einstimmigen Beschluss gefasst, Dietmar Ruggenthaler und Albin Mariacher aus Virgen | Robert Kaufmann aus Schwaz | Hans Fischlmayr und Martin Rottler aus Kufstein | Rudi Neumair aus Dölsach | Peter Luttinger und Horst Wessiak aus Volders die e5-Ehrenbürgerschaft zu verleihen.
Dies geschieht in Anerkennung und Würdigung ihrer besonderen Verdienste für das Vorantreiben und Unterstützen des e5-Programms in Tirol, insbesondere für das langjährige Engagement im Bereich der Energieeffizienz.