05.02.2020
Solange Frauenpower als Energiequelle unterbewertet ist, bin ich Femenistin
Im Rahmen des Projekts SOLANGE hat Energie Tirol ein von Katharina Cibulka und ihrem Team erstelltes Kunstwerk im öffentlichen Raum gefördert.
Auf einer Baustelle der Alpenländischen in Wörgl entsteht gerade eine äußerst energieeffiziente Wohnanlage. Dort war den Sommer über ein für Cibulka klassisches Staubschutznetz zu sehen, auf dem in pink gestickt der Satz stand: Solange Frauenpower als Energiequelle unterbewertet ist, bin ich Feministin. Die Künstlerin erklärt die Aussage so: „Die Energiequelle Frauenpower wird nicht so eingesetzt, wie es – auch in ökonomischer Hinsicht - sinnvoll wäre: Frauen und Männer sollten auf allen beruflichen und gesellschaftlich-politischen Ebenen gleichermaßen vertreten sein und ihre Potentiale entfalten können. Job-Splitting sollte auch in Führungspositionen eine Selbstverständlichkeit sein. In Österreich liegen die Gehaltsunterschiede bei gleicher Qualifikation und Erfahrung zwischen Frauen und Männern immer noch in Bereichen zwischen 20 und 30 %. Frauenpower muss endlich den selben Wert wie Manpower bekommen.“ Nicht mehr, nicht weniger.
Sigrid Thomaser, stellv. Geschäftsführerin von Energie Tirol freut sich über die Kooperation, auch mit der gemeinnützigen Wohnbauträgerin, die die Fläche zur Verfügung gestellt hat: „Mit dieser Aktion wollen wir das Thema Frauen in der Energiebranche unübersehbar nach außen tragen. SOLANGE war hier die ideale Projektpartnerin, um den öffentlichen Raum richtig zu bespielen. Mit der Alpenländischen pflegen wir seit langem enge Kontakte, nehmen sie mit ihren äußerst energieeffizienten Gebäuden doch eine wichtige Vorbildfunktion ein und leisten einen bedeutenden Beitrag zu TIROL 2050 energieautonom. Das hat sich durch diese Kooperation einmal mehr bestätigt.“
Über das Projekt SOLANGE
Mit Kabelbinder und Tüll bestickte Staubschutznetze werden österreichweit auf Baustellen montiert. Die großformatigen, im traditionellen Kreuzstich eingestickten Botschaften verdeutlichen die anhaltende Notwendigkeit feministischer Forderungen. Die Themenbereiche für die Slogans wurden aus zahlreichen Gesprächen mit Frauen und Männern rund um das Thema Feminismus entwickelt. Im Fokus steht das Hinterfragen aktueller gesellschaftlicher Machtstrukturen.
Bislang wurden in Österreich sechs Baustellenverhüllungen realisiert. Zudem gelang mit der Installation von gleich zwei Netzen bei der Biennale für zeitgenössische Kunst in Rabat, Marokko die internationale Ausweitung des Projektes.
Energiegeladene Frauen in Tirol
Der von uns gesetzte Schwerpunkt soll keine
Eintagsfliege sein, die mit dem nächsten Jahr
wieder in der Flut von anderen Projekten untergeht. Tirol hat zahlreiche energiegeladene Frauen, die sich Tag für Tag für die Energiewende einsetzen. Viel zu oft bleiben sie unbemerkt, stellen sich selbst vielleicht in den Schatten anderer oder erreichen – aus welchem Grund auch immer – ein kleineres Publikum als ihnen vielleicht lieb wäre. Wir wollen diese Frauen vor den Vorhang holen, indem wir ihre Namen in einer digitalen Datenbank sammeln und für Interessierte zugänglich machen.
Und wir kennen zwar viele tolle Frauen, die in diesem Bereich tätig sind, aber auch bei weitem nicht alle. Deshalb brauchen wir Ihre Mithilfe, um die Datenbank zu füllen.
Wir haben schon mal ein paar der Frauen aufgelistet, die in diesem Jahr mit uns an diesem Thema getüftelt und gewerkelt haben z.B. die Klimaschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe, Birgit Weihs-Dopfer vom Cluster Erneuerbare Energien bei der Standortagentur Tirol, KEM-Managerin Nicole Suntinger, Christa Entstrasser-Müller, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Büro des Energielandesrats, Alexandra Medwedeff, die den VVT dekarbonisieren wird oder Beatrix Frenckell, die sich in der Stadt Innsbruck seit Jahren für die Energieeffizienz einsetzt. Und so könnten wir noch lange weiterschreiben – aber seht selbst!
Und ganz nach dem Motto „the more, the merrier“: bitte fleißig Sie selbst und andere Frauen eintragen!