01.09.2023
Sanieren als Königsdisziplin
Wenn alle Optionen zur Verfügung stehen, kann die Entscheidung schwierig sein. Die Architektin Brigitte Eckelt kennt die Situation, beginnt die Planung für ein neues Gebäude häufig auf einem leerem Blatt Papier. Für ihr eigenes Haus entschied sich Familie Eckelt für ein Bestandsgebäude, für das sie anfangs sogar bemitleidet wurden. In unserer neuen Geschichte erzählt die Architektin, wie es ist, ein Zuhause zu gestalten, wenn nicht alle Optionen zur Verfügung stehen.
Brigitte Eckelt ist Architektin. Und wenn Architekt*innen ihr Eigenheim planen, dann stellen sie sich die Frage, was sie von ihrem Zuhause erwarten. Die eigenen vier Wände zu planen kann durchaus kniffelig sein. Das mag verschiedenste Gründe haben, der häufigste wird aber sein, dass es perfekt werden soll. Alles beginnt mit einem leeren Blatt Papier. Schließlich gibt es im Neubau wenig Einschränkungen, vieles ist möglich, und es gibt niemanden, der dazwischenfunkt.
Nicht so schwierig war das bei Brigitte Eckelt. Für sie war klar, sie will sanieren. Also begab sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Andreas auf die Suche nach einem passenden Objekt. Fündig wurden sie in Schwaz. Es wurde ein kleines, altes, enorm baufälliges Haus mit Garten. „Als unsere Familie das Haus gesehen hat, haben alle gesagt, dass wir ihnen leidtun“ schmunzelt Brigitte. Unbeirrt von den Ratschlägen doch etwas Neueres zu kaufen, folgten die beiden ihrem Traum. Ihr Mann Andreas meint dazu: „Wenn bei uns einer einen Plan hat, dann wird der von beiden gelebt“. Vor fünf Jahren kauften sie schlussendlich das kleine Haus.
"Als unsere Familie das Haus gesehen hat, haben alle gesagt, dass wir ihnen leidtun."
Brigitte Eckelt
Heute sitzen wir auf der Terrasse ihres gelebten Traumes und sie erzählen uns ihre Geschichte der Sanierung. Mit einer ungewöhnlichen, aber sehr charmanten Gelassenheit. Vielleicht ist die Sanierung schon lange genug her, dass sie sich nur mehr an die schönen Seiten erinnern können? Mag sein. So ganz ist das bei Familie Eckelt aber sicher nicht der Grund. Ihre Gelassenheit hat auch mit ihrer Leidenschaft zum eigenen Haus zu tun.
Zurück zum Anfang. Wie schon erwähnt war es für Brigitte Eckelt überhaupt nicht schwierig, ihr Eigenheim zu planen. Im Gegenteil, sie hat das Haus betreten und ihr war mehr oder weniger sofort klar, was sie will. Und was sie an der Baumasse verändern wird. Neben einem neuen Dach, einer neuen Bodenschüttung und Dämmung sowie einem modernen Energiekonzept mit Luftwärmepumpe, Wandheizungen und Photovoltaikanlage wurde das Haus nicht vergrößert oder in seiner Kubatur verändert. Im Grunde genommen wurde es mit viel Gefühl geöffnet und sympathisch kompakt gehalten.