04.05.2016
Mitanond – Sozialzentrum Kundl Breitenbach
Die beiden Nachbargemeinden Kundl und Breitenbach sind das beste Beispiel, dass „mitanond“ vieles leichter geht. Seit den achtziger Jahren sind die vielfältigen Aufgaben in der ambulanten Pflege und Betreuung im Gesundheits- und Sozialsprengel Kundl/Breitenbach gebündelt. Darüber hinaus haben die beiden Gemeinden immer wieder Möglichkeiten des Austausches und der Zusammenarbeit gefunden.
Neben einem gemeinsamen Kompostierplatz, einer Einrichtung zur Kleinkinderbetreuung und einer Wertstoffsammelstelle teilen sich Kundl und Breitenbach seit dem vergangenen Jahr nun auch ein modernes Sozialzentrum und nutzen damit vielfältige Synergien.
Einblicke in den Arbeitsalltag
Bevor das Sozialzentrum mitanond Kundl Breitenbach in zentralster Lage in Kundl entstand, wurde ein wichtiger und intensiver Diskussionsprozess über die künftigen Anforderungen und das erforderliche Leistungsangebot geführt. In dem energieeffizienten Neubau, bestehend aus drei Geschossen, einer Tiefgarage und liebevoll gestalteten Grün- und Gartenanlagen sind neben dem Pflegeheim für Lang- und Kurzzeitpflege auch der Gesundheits- und Sozialsprengel, die Tagesbetreuung sowie die Bücherei und ein physiotherapeutisches Institut untergebracht."Damit wurden ideale Rahmenbedingungen geschaffen, um das Zentrum zu einer sozialen, kommunikativen Einrichtung mitten im Ortskern zu machen“. Eine Bewohnerin erzählt voller Freude von regelmäßigen Besuchen der nahegelegenen Pfarrkirche. Alltägliche Erledigungen wie eben Kirchenbesuche, aber auch Einkäufe, Bankgeschäfte, Behördenwege oder Besuche von Platzkonzerten und Festumzügen sind den Bewohnerinnen und Bewohnern mit ihren Angehörigen dank der Zentrumsnähe möglich.
Neben dem sozialen Aspekt kann das Sozialzentrum vor allem durch die ressourcenschonende, bautechnische Ausführung begeistern. Mit der Installation einer 36 kWp Photovoltaikanlage setzt man auf eine effiziente Energieversorgung und auch die Wärme bezieht das Sozialzentrum ganz im Sinne der Nachhaltigkeit aus Fernwärme. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung steigert zudem die Lebens- und Wohnqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Ein doppelter Gewinn für Mensch und Umwelt also.
„Dadurch, dass für zwei Gemeinden nur ein Gebäude errichtet wurde, konnte vieles effizienter und komprimierter gestaltet und so nochmal zusätzlich Energie gespart werden.“
Auch bei der Zubereitung der insgesamt rund 34.000 jährlichen Mittagessen handelt das Sozialzentrum ganz nach den Interessen von TIROL 2050 energieautonom. In der Küche des mitanond wird nicht nur auf Frische und Qualität der Produkte geachtet, sondern auch viel Wert auf die Verwendung von Lebensmitteln aus der Region gelegt. „Ein wichtiger Aspekt, werden doch nicht weniger als 19.000 Mahlzeiten allein für Essen auf Rädern, den Kindergarten und den Schülerhort zubereitet“ informiert Sabine Eder-Unterrainer, Geschäftsführerin des Gesundheits- und Sozialsprengel Kundl Breitenbach. Was von Seiten des Landes seit kurzem von allen Großküchen gefordert wird, nämlich die umfassende Verwendung regionaler Erzeugnisse, wird im Sozialzentrum mitanond also bereits seit längerem in die Tat umgesetzt.
Nicht umsonst schafften es die Gemeinden Kundl und Breitenbach mit dem mitanond unter die Finalisten des Tiroler Energiepreis 2015 und erhielten einen Anerkennungspreis für das nachahmenswerte Gemeindekooperationsprojekt.