29.07.2021
Elektromobilität und die Energieautonomie
Welche Rolle spielt die Elektromobilität für die Energieautonomie? Zur Erreichung der Energieautonomie muss der Energiebedarf reduziert und der Einsatz erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Neben den Bereichen Gebäude und Industrie muss dafür vor allem im Sektor Mobilität angesetzt werden.
Dieser beansprucht derzeit etwas mehr als ein Drittel des tirolweiten Endenergieverbrauchs. Aufgrund der Dominanz fossiler Energieträger ist der Kfz-Verkehr (Auto, Bus, LKW) Hauptverursacher der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen und somit des fortschreitenden Klimawandels. Gesundheitsgefährdender Feinstaub- und Stickoxidemissionen sind weitere Auswirkungen, welche ein Gegensteuern erfordern.
Zwei Fliegen mit einer Klappe!
Mit der Elektromobilität können diese Herausforderungen bewältigt und die notwendige Mobilitätswende erreicht werden. Ein möglichst energiesparender Antrieb sowie der Einsatz von sauberen Energieformen stehen dabei im Vordergrund!
Mobilitätswende = Erneuerbarkeit + Effizienz
Erneuerbarkeit
Die Technologie des Elektromotors ermöglicht den Einsatz erneuerbarer Energien. Strom aus Sonnen- und Wasserkraft kann für den Fahrzeugantrieb genutzt werden. Damit sagen wir den Fossilen Lebewohl und können die lokalen CO2-Emissionen sowie gesundheitsschädlichen Abgase sukzessive reduzieren. Durch Erzeugen des eigenen „Treibstoffs“ wird außerdem Wertschöpfung im Land gehalten und die Abhängigkeit von erdölfördernden Staaten weiter reduziert. Die Entwicklung und Nachfrage an „Green Jobs“ stellt zudem eine große Chance für den Arbeitsmarkt dar.
Im Hinblick auf die erneuerbare Energieerzeugung liegt in Tirol vor allem bei der Photovoltaik außerordentliches Potential, welches es in den nächsten Jahren zu nutzen gilt.
Effizienz
Für die Energiewende ist ein sinnvoller Einsatz der wertvollen Ressource Strom unabdingbar. Auch im Mobilitätsbereich ist daher auf eine zielgerichtete Verwendung zu achten, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. In Sachen Effizienz hat der rein batterieelektrisch betriebene Antrieb klar die Nase vorn. Im Vergleich zum Verbrenner als auch zu anderen alternativen Antriebstechnologien benötigt der rein elektrische Antrieb um ein Vielfaches weniger an Energie. Vor allem im motorisierten Individualverkehr zeigt sich dies am deutlichsten: mit der Energiemenge von 10 kWh (~ 1 Liter Diesel) kommt ein E-Auto um das Zweieinhalbfache weiter als ein Verbrenner und mehr als eineinhalb Mal so weit wie ein Wasserstoffauto. Mit zunehmender Durchdringung der Elektromobilität wird der Strombedarf leicht ansteigen, jedoch gleichzeitig der Gesamtenergieverbrauch sinken.
Für die Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung im Sektor Mobilität nimmt die Elektromobilität jedenfalls eine Schlüsselrolle ein. Keine andere Technologie ist derzeit in der Lage einen gleichwertigen Beitrag zur Erreichung der gesetzten energie-und klimapolitischen Ziele zu leisten. Es gibt daher keinen Grund noch weiter abzuwarten – vor allem, weil wir dafür auch keine Zeit mehr haben!