30.07.2021
Aus Gold und Sonne wird Strom
Vor über 500 Jahren ließ Kaiser Maximilian einen Prunkerker aus goldenen Kupferschindeln erbauen, der sein Selbstverständnis widerspiegeln und eine Darstellung von Reichtum und Weitsichtigkeit sein sollte: Das Goldene Dachl.
Würde Kaiser Maximilian heute leben, wäre der Erker vielleicht nicht aus Gold. Wer heute einem Dach Weitsichtigkeit und Prestige verleihen will, setzt auf Photovoltaik.
Im goldenen Solarzeitalter punkten diejenigen, die ihr Haus zum Kraftwerk machen und erneuerbaren Strom produzieren. Während die begrenzte Ressource Gold durch ihre Verwendung zur Rarität wird, kann die unbegrenzte Ressource Sonne durch ihre gezielte Nutzung vermehrt und in die wertvolle Ressource Strom verwandelt werden.
Wege in die Energieautonomie
Die Tiroler Landesregierung hat mit TIROL 2050 energieautonom den Ausstieg Tirols aus fossilen Energieträgern und die Eigenversorgung mit sauberer heimischer Energie beschlossen. Mit den Ressourcen- und Technologieeinsatzszenarien Tirol 2050 wurden 2019 erstmals auf Ebene eines Bundeslandes ganz konkrete Zahlen, Daten und Fakten vorgelegt, welche Wege in die Energieautonomie führen. Klar hervor geht daraus, dass die Energieeffizienz in allen Bereichen stark erhöht und gleichzeitig alle erneuerbaren Energieträger von der Wasserkraft über die Sonne und die Biomasse bis hin zur Umweltwärme verstärkt genutzt werden müssen. Nahezu alle zur Energieproduktion geeigneten Dachflächen in Tirol müssen mit PV-Anlagen bestückt werden.
„Um ein energieautonomes TIROL 2050 zu erreichen, müssen nahezu alle zur Energieproduktion geeigneten Dachflächen in Tirol
mit PV-Anlagen bestückt werden.“
LHStv. Josef Geisler, Obmann von Energie Tirol
Auf 8 von 10 Hausdächern in Tirol kann Energie aus Sonne gewonnen werden. Um die Energieautonomie in Tirol bis 2050 umzusetzen, ist dieses Potential zu aktivieren. Neben der ansprechenden baulichen Ausführung, ist auch die stärkere Etablierung von Photovoltaik für eine breite Masse der Bevölkerung unumgänglich zur Erreichung dieses Generationenziels.
Das Goldene PV-Dachl
Die Gestaltung des Goldenen Photovoltaik-Dachls bringt die Kraft der Natur in die Mitte der Stadt. Bei einem Baum fungiert die Krone als Sonnenkollektor und der Stamm als Speicher der so gesammelten Sonnenenergie. Die Installation ersetzt die Krone gewissermaßen durch ein Dach aus golden bedampften PV-Modulen, die die Sonnenenergie einfangen. Baumartig verzweigte Holzstützen leiten sie weiter an eine Handy-Ladestation und Beleuchtung. Die Konstruktion erzeugt zudem ein Schattenspiel, das zum Verweilen einlädt und dazu, sich zum Thema Sonnenenergie zu informieren.
Sonne ist Energie, unerschöpflich und sauber
2.657
... kWh Strom, die mit einer PV-Anlage dieser Dimension im Jahr in etwa erzeugt werden können
... kWh Strom, die ein durchschnittliches Einfamilienhaus für das Heizen mit einer Wärmepumpe im Jahr braucht
Anzahl der Schindeln am Goldenen Dachl
Projektpartner: Energie Tirol, Stadt Innsbruck, Innsbrucker Kommunalbetriebe, Land Tirol, Landesinnung Bau, Rieder Bau, iDM Wärmepumpen, Arch. DI Christian Höller, tragwerkspartner zt gmbh, Holzbau Schweinberger GmbH, Ertex Solar, Ing. Hans Lang GmbH, Energiebig GmbH, StromvomDach Erl GmbH