klimaaktiv steht seit 2004 für höchste Standards im Bereich nachhaltiges Bauen und Sanieren. 74 neue Projekte wurden im Rahmen der diesjährigen klimaaktiv Auszeichnungsveranstaltung vom Klimaschutzministerium und der Energieagentur Tirol ausgezeichnet. Mittlerweile tragen bereits mehr als 1.730 Gebäude in ganz Österreich das klimaaktiv Gütesiegel. Tirol ist mit insgesamt 546 deklarierten Gebäuden Spitzenreiter im Bundesländervergleich.
Anspruchsvolles Gütesiegel für herausragenden Klimaschutz
Mit der Zahl der ausgezeichneten Projekte und Gebäude erreicht nicht nur die Gesamtbilanz von klimaaktiv-deklarierten Objekten einen neuen Höchststand, sondern auch fast ein Drittel der klimaaktiv Gebäude Österreichs stehen in Tirol. Bei der Auszeichnungsveranstaltung am 19. September wurden unterschiedlichste Projekte ausgezeichnet. Vom ökologisch errichteten Eigenheim und mehrgeschoßigen Wohnbau über ein klimaaktiv saniertes Bildungshaus bis hin zum Zero-Emission-Bürogebäude und einem klimafitten Krankenhauszubau. Besonders bemerkenswert - die große Bandbreite und hohe Qualität der deklarierten Objekte.
Landeshauptmann-Stellvertreter und Energielandesrat Josef Geisler sowie Mobilitäts- und Nachhaltigkeitslandesrat René Zumtobel, die die Auszeichnung vornahmen, zeigten sich begeistert: „Tirol ist und bleibt mit knapp 550 Gebäuden das Bundesland mit den meisten Objekten im klimaaktiv Standard. Die Holzbauweise gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie als nachhaltige Bauform Umweltressourcen schont, CO₂ bindet und gleichzeitig durch ihre natürlichen Dämmeigenschaften zur Energieeffizienz beiträgt. Dabei wird jedoch auch über die Gebäudegrenzen hinausgedacht. Neben der Energieeffizienz haben auch Mobilitätslösungen – wie E-Lademöglichkeiten und genügend Fahrradabstellplätze – einen hohen Stellenwert.“
Leuchtturmprojekte in Tirol
Besonderen Applaus erhielt unter anderem der Neubau der Zentrale der Tiroler Versicherung in Holz-Hybrid-Bauweise in der Innsbrucker Innenstadt. Das achtstöckige Bürogebäude mit Fassadenbegrünung wurde nicht nur mit klimaaktiv Gold-Standard ausgezeichnet, sondern erreichte auch die Maximalpunktzahl von 1.000 erreichbaren Punkten bei der Bewertung.
Der Geschäftsführer der Energieagentur Tirol, Bruno Oberhuber, zum Vorzeigeprojekt: „Mit der neuen Zentrale der Tiroler Versicherung haben wir nicht nur ein mit klimaaktiv Gold-Standard ausgezeichnetes Gebäude mitten in der Innsbrucker Innenstadt, sondern auch eines der wenigen Projekte in Österreich, das die Maximalpunktzahl von 1.000 Punkten erreicht hat. Wir gratulieren zu diesem Vorzeigeprojekt und den zukunftsweisenden Weg, den die Tiroler Versicherung mit der neuen Zentrale eingeschlagen hat. Denn jedes einzelne klimaaktiv Gebäude trägt dazu bei, unser gemeinsames Ziel TIROL 2050 energieautonom zu erreichen.“
Insgesamt gibt es damit in Österreich 17 Gebäude, die mit 1.000 Punkten deklariert wurden, vier davon in Tirol. Als weitere Leuchtturmprojekte wurden die Sanierung des vierspännigen Wohnblocks Fennerstraße im klimaaktiv Silber-Standard, die Fertigstellungen der Wohnanlage Steinbockallee in Rum als Österreichs größtes Passivhaus PLUS-Wohnquartier, des Integrationshauses der Caritas in Innsbruck oder auch der Zubau zum denkmalgeschützten bischöflichen Gymnasium Paulinum ausgezeichnet. Hervorgehoben wurde auch das Landeskrankenhaus Hochzirl für einen Neubau, der den Fachbereich Neurologie erweitert. Hochzirl ist damit das erste Krankenhaus in Tirol, welches dem klimaaktiv Standard entspricht und darüber hinaus mit Gold ausgezeichnet wurde. Unter den insgesamt 74 ausgezeichneten Gebäuden rangieren jene der Neuen Heimat Tirol an vorderster Stelle. Die Neue Heimat Tirol ist bezogen auf die Anzahl mit 193 deklarierten Gebäuden die Spitzenreiterin in Österreich, gefolgt von der Alpenländischen mit 156 Gebäuden, die auch Nummer 1 mit 73 Gold-deklarierten Gebäuden ist.
Innsbruck ist klimaaktiv Stadt
Der regionale Schwerpunkt der Auszeichnungen liegt mit 13 Gebäuden bei der Stadt Innsbruck, die im Jahr 2019 den klimaaktiv Gebäudestandard beschlossen hat und somit als Pionierin bei den österreichischen Städten in Sachen klimafittes Bauen und Sanieren gilt.
Janine Bex, Stadträtin in Innsbruck, fasst zusammen: „In der Zukunft wird Innsbruck seinen Weg hin zu einer klimafreundlichen Stadt noch konsequenter weitergehen. Unser Ziel ist es, bis 2040 klimaneutral zu werden, und nachhaltiges Bauen und Sanieren spielt dabei eine Schlüsselrolle. Neben der Anwendung des klimaaktiv-Standards wollen wir in Zukunft verstärkt auf Holzbauweise und erneuerbare Energiequellen setzen. Außerdem planen wir, bestehende Gebäude umfassend zu sanieren, um deren Energieeffizienz weiter zu steigern. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verdichtung bestehender Stadtstrukturen, um Flächenverbrauch zu minimieren und gleichzeitig den Wohnraum klimafreundlich zu erweitern. Gemeinsam arbeiten wir daran, eine lebenswerte und nachhaltige Stadt zu gestalten, die für zukünftige Generationen gerüstet ist.“
Bereits mehr als 1.730 Gebäude tragen das klimaaktiv Gütesiegel
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler würdigte den Beitrag Tirols anlässlich der Verleihung: „Tirol zeigt vor, wie nachhaltiges Bauen gehen kann. Hochwertige Sanierungen und energieeffiziente Neubauten sind der Schlüssel zu langfristig wirksamem Klimaschutz und ein zentraler Hebel, um Gebäude klimafit, leistbar und zukunftssicher zu machen. Davon profitieren Bewohner*innen und Nutzer*innen und unser Klima gleichermaßen. Ich möchte mich bei allen Beteiligten herzlichst bedanken. Sie leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.“
Zu den wichtigsten Kriterien des klimaaktiv Gebäudestandards, dem im Bereich Klimaschutz wohl anspruchsvollsten Gütesiegel Europas, zählen Standort und Infrastruktur, Energie und Versorgung, Baustoffe und Konstruktion sowie Komfort und Raumluftqualität. Durch die Steigerung der Marktanteile von ökologischen und energieeffizienten Gebäuden in Österreich soll ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele in Österreich geleistet werden.
Über klimaaktiv
klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Mit der Entwicklung und Bereitstellung von Qualitätsstandards, der Aus- und Weiterbildung von Profis, mit Beratung, Information und einem großen Partnernetzwerk ergänzt klimaaktiv die Klimaschutzförderungen und -vorschriften. Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden in klimaaktiv.