Das INNERGY Leitprojekt: Flexibilisierung des Fernwärmesystems
Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck, führt aus:
„Die Forschung rund um die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit der Universität Innsbruck. Um den Anteil an erneuerbaren Energiequellen erhöhen zu können, ist es entscheidend, einerseits Wärmetransport und -speicherung zu optimieren, damit möglichst wenig der Ausgangstemperatur verloren geht, andererseits die Abwärme zu nutzen und beispielsweise Großwärmepumpen einzusetzen. Um jedoch die Vorteile von Wärmespeichern voll auszuschöpfen, gilt es viele Fragen zu beantworten: Wann ist der optimale Zeitpunkt zum Beladen und Entladen des Wärmespeichers? Welcher Erzeuger lädt den Speicher mit welcher Temperatur – und wie viel Energie wird gespeichert? Wir haben mit diesem Projekt auch die Möglichkeit, den Campus Technikerstraße beim Ausstieg aus fossiler Energie als Reallabor zu verwenden. Daran arbeiten Kollege Wolfgang Streicher, Experte für den Einsatz von erneuerbarer Energie, und sein Team.“
Das INNERGY Leitprojekt versucht genau diese Fragen zu beantworten und beschäftigt sich im Detail mit der Flexibilisierung der Fernwärmeversorgung in der Tiroler Inntalfurche, genauer gesagt von Jenbach bis Innsbruck. Renommierte Tiroler Unternehmen und Organisationen setzen neun Teilprojekte um, die ein flexibles und effizientes Wärmeversorgungssystem (Erzeugung – Transport – Speicherung - Verbrauch) entwickeln, erproben und evaluieren.
Das INNERGY Innovationslabor
„Aufgabe des INNERGY Innovationslabors ist es, Unternehmen und Organisationen, sowie darüber hinaus auch Regionen und Gemeinden in ganz Tirol, bei der Umsetzung auf dem Weg zur Energieautonomie zu unterstützen. Zudem werden im Rahmen des INNERGY Innovationslabors gezielt Musterlösungen für die Dekarbonisierung aus dem Leitprojekt entwickelt, die als Vorbild für andere Unternehmen und Organisationen dienen“, so Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol.
Geleitet wird das Innovationslabor gemeinsam von der Energieagentur Tirol sowie der Standortagentur Tirol. Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol, ergänzt:
„Die im INNERGY Reallabor entstehenden Synergien bieten eine einmalige Chance für TIROL 2050 energieautonom. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen werden wir in der Lage sein, innovative Lösungen zu entwickeln, die uns dabei helfen, den Energiebedarf in Tirol aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen klimaschonend zu decken. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energiezukunft für unser Land.“
„100 % Erneuerbare-Energie-Reallabore“
Karin Tausz, Geschäftsführerin der FFG, über die Leitinitiative „100 % Erneuerbare-Energie-Reallabore“:
„Die Energiewende ist machbar. Reallabore zeigen, wie die Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien nicht nur am Papier funktioniert, sondern auch in echten Umgebungen, das heißt in Regionen, wo engagierte Menschen und Unternehmen an Lösungen arbeiten. Die fünf Reallabore in Österreich dienen als Blaupause für die Energiewende und werden von der FFG mit insgesamt 22 Mio. Euro gefördert.“