Von den Klassenzimmern technischer Schulen, über die Planungs- und Installationsbüros, bis hin zu den Vortragenden bei Fachveranstaltungen – Frauen sind in der Energiebranche stark unterrepräsentiert. Wie verträgt sich diese Geschlechterungleichheit aber mit der Energieautonomie, einem Gemeinschaftsprojekt, das von der Mitwirkung aller lebt? Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir ihr eine männliche und eine weibliche Stimme geben. Dieser Thematik hat sich Energie Tirol verstärkt angenommen und schaffte es damit unter die FinalistInnen einer internationalen Preisausschreibung.
Mit den Clean Energy Education and Empowerment (C3E) International Awards werden herausragende Einzelpersonen oder Organisationen gewürdigt, die dazu beitragen, die Rolle der Frauen im Energiesektor voranzubringen. C3E International ist eine gemeinsame Initiative des Clean Energy Ministerial und der Internationalen Energieagentur.
Die diesjährigen C3E International Awards wurden im Rahmen des 11. Clean Energy Ministerial, welches vom 15. bis 28. September als Online-Konferenz stattgefunden hat, verliehen.
Die Kategorie C3E International Organizational Leadership Award stand öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Organisationen offen. Zu den SpitzenkandidatInnen gehören diejenigen, die konkrete Maßnahmen ergriffen und Ergebnisse bei der Rekrutierung, Entwicklung und Bindung von Frauen im Sektor der sauberen Energie im Einklang mit gleicher Bezahlung, gleicher Führung und Chancengleichheit erzielt haben.
Energie Tirol schaffte es mit seiner Initiative „Die Energiewende ist weiblich“ beim diesjährigen Preis unter die FinalistInnen. Gestartet mit einer Veranstaltung mit ausschließlich weiblichem Podium hin zur Zusammenarbeit mit der Künstlerin Katharina Cibulka und ihrem Team sowie einer Dialoggruppe, bei der Interessierte noch intensiver auf die Rollen und Möglichkeiten von Frauen in der Energiewende eingehen konnten, wurden unterschiedlichste Aktionen gesetzt. Aber auch nach Innen setzt sich der gemeinnützige Verein für Geschlechtergleichheit ein: Bei Personalentscheidungen wird beispielsweise immer mitgedacht, dass das Verhältnis zwischen angestellten Frauen und Männern ausgeglichen bleiben soll.
„Wir freuen uns sehr, dass unsere Bemühungen zur Stärkung der Frauen in der Energiebranche mit dieser internationalen Anerkennung gewürdigt werden. Das macht uns stolz und bestätigt uns auf unserem Weg und in unserem Motto: Energiewende ist Transformation. Transformation bedarf Vielfalt. Vielfalt an Ideen, Maßnahmen und Geschlechtern“, zeigt sich Sigrid Thomaser, stellv. Geschäftsführerin von Energie Tirol erfreut und verspricht am Thema dranbleiben zu wollen.
„Im November wird intern noch ein Format ausprobiert, bei dem es um das Aushebeln gendertypischer Kommunikationsmuster geht – und wenn alles gut läuft, dürfen wir das Angebot hoffentlich auch wieder unserem Netzwerk zugänglich machen.“
Sieger des 2020 C3E International Organizational Leadership Awards ist die Organisation Cerro Dominador aus Chile, mit dem ersten Großprojekt für Solarenergie in Lateinamerika und einem Programm zur Stärkung von Frauen in solchen Bauprojekten.